Orte der Erinnerung

Kunst und Kultur
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Die Evangelische Stadtakademie Bochum installierte eine weitere Gedenkstele des Stelenwegs „Jüdische Geschichte in Bochum" am Bochumer Fenster, die der jüdischen Kaufmannschaft der Innenstadt gewidmet ist.

Der Stelenweg ist ein bereits vor Jahren von der Evangelischen Stadtakademie Bochum entwickeltes Projekt zur Erinnerung im öffentlichen Raum an das untrennbar mit der Stadtgeschichte verbundene reiche jüdische Leben in Bochum. Das Projekt Stelenweg gilt den Opfern der Shoa, aber nicht nur ihnen. Es soll die ganze Geschichte des Zusammenlebens von Juden und Nichtjuden umfassen, die belastenden und die ermutigenden Seiten.

Stele auf dem Boulevard
In der „Boomzeit“ der aufstrebenden Industriestadt Bochum um 1900 wurden auch in der Innenstadt zahlreiche Geschäfte – vom Fachgeschäft bis zum Kaufhaus – von jüdischen Inhabern gegründet und geführt, zumeist in der Textil-, Bekleidungs- und Einrichtungsbranche. Dazu kamen innovative Unternehmungen wie etwa die erste Bochumer Werbeagentur („Reklameverwertung Bendix Block“) oder das erste Kino („Tonhalle“, 1910; Jakob Goldstaub).

Das einvernehmliche Miteinander in der Geschäftswelt endete durch die Herrschaft der Nationalsozialisten ab 1933. Es folgten Arisierung der Geschäfte, Berufsverbote für die Kaufleute, Zerstörung und Plünderung von Geschäften und Wohnungen in der Pogromnacht 1938. Besonders tragisch war das Schicksal des Uhrmachermeisters Max Pander, dem es gelungen war, für seine Familie Tickets zur Ausreise nach Kuba mit der „St. Louis“ zu bekommen. Nach der verweigerten Einfahrt in den Hafen von Havanna musste das Schiff die Rückfahrt nach Europa antreten. Max Pander mit Ehefrau, Tochter und Schwiegersohn, die in Holland von Bord gingen, wurden zunächst nach Theresienstadt deportiert. Pander selbst und sein Schwiegersohn kamen im September 1944 nach Auschwitz, wo sich ihre Spur verliert. Ehefrau Berta und Tochter Hilde überlebten.

Datum: seit dem 21. Juni 2021
Ort: Höhe Massenbergstraße 9-13, 44787 Bochum
Organisator*innen: Ev. Stadtakademie Bochum

Foto: Bochum Marketing GmbH, Andreas Molatta

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