Kiyw ohne Licht

"Kiyw ohne Licht" präsentiert Fotografien von zehn ukrainischen Künstler*innen, die den Alltag mitten im Kriegsgeschehen zeigen, als die Stadt ohne Strom war, und die Geschichten der Menschen dahinter. In persönlichen Texten ist festgehalten, wie die Bilder jeweils entstanden sind. Die Kuratorinnen Katja Kustevol und Ellen Hopmann zeigten die Bilder erstmalig im August und Dezember 2023 im Schaubüdchen, in der Ursulastraße. Die Zusammenarbeit der Kuratorinnen beruht auf einem Zufall: Als Katja Kustevol im März 2022 aus der Ukraine nach Bochum kam, zog sie in Ellen Hopmanns ehemalige Wohnung ein. Nach der Freundschaft entwickelte sich die Idee der Fotoausstellung.

Den Anstoß gaben die Bilder des Fotografen Serhiy Ristenko, die Katja Kustevol auf Facebook entdeckte. Katja war begeistert von den nächtlichen Aufnahmen Kiyws, vermeintlich ruhig, doch in der Ungewissheit zwischen Sirenen und Luftangriffen entstanden. Sie fragte ihn für eine Ausstellung an. Doch Ristenko ist als ukrainischer Soldat im Einsatz – seine Bilder analog auszustellen ist unmöglich. Daher nahm Katja Kustevol zu weiteren Künstler*innen Kontakt auf.

Auch Katja Kustevol ist Fotografin und weltweit in Galerien zu finden. Vor einigen Monaten stellte sie noch selbst in Kiyw aus. Dennoch schafft sie als Kuratorin von „Kiyw ohne Licht“ Raum für andere: „Ich habe hier unglaublich viel Hilfe erfahren. Jetzt möchte ich Menschen aus der Ukraine unterstützen und ihrer Kunst eine Plattform geben,“ sagt Katja Kustevol.